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oma & opa

[luise]

 

Wie ihr vielleicht durch den letzten Beitrag vom roten Hund erahnen könnt, gibt es auf "angebandlt" einen Titel über Großeltern. 

 

In diesem Blogartikel möchte ich euch ein wenig darüber verraten, bevor ihr ihn in ein paar Wochen dann anhören könnt.

 

Warum schreibt man ein Lied über Oma & Opa?

Ist das nicht vielleicht ein Thema, das keinen interessiert? 

 

Nun, dass "angebandlt" ein sehr persönliches Album geworden ist, dass keinen Regeln oder kommerziellen Zielen folgt, dürfte inzwischen jedem klar geworden sein.

 

Sowohl Gerri als auch ich selbst hatten Großeltern, die uns ein Stück unseres Lebensweges begleitet haben, und, das kann ich zumindest über meine Großeltern behaupten, uns gezeigt haben, dass es Werte gibt, die über Geld, Macht und Besitz hinaus gehen. 

 

Daher trägt der letzte Blogbeitrag auch den Titel "Prioritäten", denn meine Großeltern Heinrich - kurz Heinz - und Luise haben mir nicht nur mein Pseudonym hinterlassen. 

 

Die Großeltern mütterlicherseits sind leider nur eine wage Erinnerung, da sie sehr früh verstorben sind. Umso dankbarer bin ich, dass ich meine Kindkeit Tür an Tür mit Oma und Opa väterlicherseits verbringen durfte. 

 

Der Geruch nach altem Holz, Ölfarbe, Terpentin

und feuchtem Ton,

frischen Kartoffeln mit Hühnchen

und der weltbesten braunen Soße sind bis heute geblieben.

Ein orangegelbes Meer aus Tagetes

und der frisch gemähte Rasen an meinen nassen Füßen.

Im Sofabett schlafen.

Die Marzipantorte zum 50. Hochzeitstag, die er nur für sie

beim Konditor bestellt hat.

Die Marzipanschrift, die niemand essen durfte,

weil sie sie nach der Feier unbedingt aufbewahren wollte.

Die türkisblauen Schüsselchen,

aus denen wir immer Johannisbeeren aus dem Garten gegessen haben.

Mit Vanillepudding.

Das feuchte Glänzen in seinen Augen, als er mir erzählt,

dass er zu ihrem Geburtstag, der übrigens auf den gleichen Tag fällt, wie meiner,

heimlich in die Küche geschlichen ist,

das Radio angestellt hat,

um mit ihr zu tanzen, wenn sie aufsteht.

Dieser Tonfall, mit dem er immer "Lieschen" zu ihr sagte.

Wie wir alle gelacht haben, weil er

beim Friseur einfach aufgestanden ist,

und ohne zu bezahlen

den Laden verlassen hat,

weil die Dame es nicht so geschnitten hat, wie er es wollte.

 

Wie meine Oma jetzt sagen würde: "Das vergess' ich mein Lebtach' nich'!"

 

Neben all diesen Erinnerungen ist aber vor allem eines geblieben:

 

Ihre unendliche Liebe, auch wenn es kitschig klingt.

Ich möchte die beiden nicht auf einen Sockel stellen. Es gibt sicherlich noch viele Menschen auf dieser Welt, die die Liebe so leben wie diese zwei es getan haben. Von allen diesen, sollten wir uns eine Scheibe abschneiden.

 

Vielleicht überlebt dann das, was wirklich zählt.

 

Auch wenn sie es niemals hören werden, lebt ihre Liebe weiter, in diesem Lied "Oma & Opa".

 

 

 

 


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